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Rima und ihre syrischen Spezialitäten.

Wie ihr die Unternehmensgründung dabei half, wieder an sich selbst zu glauben.

Rima flüchtete 2015 mit ihrer Familie aus Syrien in die Schweiz. Lange spielte sie mit dem Gedanken, ein Catering-Unternehmen zu gründen. Mit Hilfe von Capacity wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit. Sie träumt von einem eigenen Restaurant.

Rima, du bist in der Ukraine geboren und in Syrien aufgewachsen. Heute lebst du in der Schweiz. Welches Land bedeutet für dich Heimat?

Jedes Land hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Aber bis heute habe ich mich noch nirgendwo wirklich zugehörig gefühlt. Ich denke das liegt daran, dass ich mich sehr schnell an einen neuen Ort anpasse. Ich bin wie ein Chamäleon.

Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den drei Ländern?

Die Ukraine ist für mich eine Kombination aus Syrien und der Schweiz. Weil das Land die Einfachheit und die Armut Syriens mit der Kultiviertheit und der Sachlichkeit der Schweiz verbindet.

Wenn du nicht zur Flucht gezwungen worden wärst, was würdest du heute in Syrien machen?

Ich habe mein Studium der französischen Literatur abgeschlossen. Zudem habe ich einen Abschluss in Kinematographie. Ich lernte im Studium die Grundlagen und Verfahren bei der Aufnahme und Wiedergabe von Filmen. Also Filmtechnik, -wissenschaft und -kunst. Wäre ich in Syrien geblieben, hätte ich weiter als Fotografin für Emirates Television gearbeitet.

Du hast 2023 dein eigenes Unternehmen gegründet: Syrian Nights. Was macht dein Unternehmen ganz genau?

Syrian Nights ist ein Catering-Unternehmen, das sich auf orientalische Küche spezialisiert hat. Wir bieten unsere Spezialitäten auf Partys und an Veranstaltungen an.

Wie würdest du deine syrischen Spezialitäten in drei Worten beschreiben?

Reichhaltig. Frisch. Sinnesexplosion.

Welche Rückmeldung einer Kundin oder eines Kunden zu deinem Essen hat dich bisher am meisten gefreut?

Eine Kundin hat mir gesagt, dass ich ihr mit meinen Gerichten den Tag versüsst habe. Sie hat mein Essen gekostet und war sehr glücklich.

Wie gestaltete sich der Prozess des Gründens für dich?

Der Gründungsprozess hat bei mir sehr lange gedauert. Ich hatte die Idee für Syrian Nights bereits vor fünf Jahren. Aber ich hatte keine Ahnung, wie und wo ich überhaupt anfangen sollte. Dass mich Capacity bei der Gründung unterstützt hat, war für mich ein Glücksfall. Die beste Erfahrung überhaupt. Zudem wurde ich von einem freiwilligen Helfer von Generali Schweiz unterstützt. Er hat mir viele gute Ratschläge geben und mir geholfen, alle Berechnungen für mein Projekt durchzuführen. Sehr einfach und unkompliziert. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was erhoffst du dir von den nächsten drei Jahren mit deinem Unternehmen?

Mein Traum war es schon immer, meine Gerichte in meinem eigenen Restaurant anzubieten. Ich möchte einen kleinen, warmen, gemütlichen und netten Ort schaffen, an dem die Leute zusammenkommen und mein Essen erleben und geniessen.

Du hast am Entrepreneurship Programme von Capacity teilgenommen. Wie hat dich Capacity dabei unterstützt, Syrian Nights zu gründen?

Wie gesagt habe ich schon lange mit dem Gedanken gespielt, mein eigenes Catering-Unternehmen zu gründen. Capacity hat mich auf diesem Weg begleitet und bekräftigt. Während des Entrepreneurship Programms wurde ich mit sehr vielen nützlichen Informationen versorgt, die ich brauchte, um mein Herzensprojekt zu starten. Zudem hatte ich die Möglichkeit, mein Essen an einigen Veranstaltungen von Capacity einem breiten Publikum zu präsentieren. So konnten die Teilnehmenden mein Essen probieren und ich gewann weitere Kundinnen und Kunden dazu.

Wenn dich eine geflüchtete Person fragt, warum sie mit Capacity zusammenarbeiten soll: Welche drei Gründe würdest du nennen?

Erstens sind die Verantwortlichen bei Capacity grossartige Unterstützerinnen und Unterstützer. Sie ermutigen dich immer dazu, an dich und deine Träume zu glauben. Zweitens helfen sie dir auf allen Ebenen. Nicht nur bei der Gründung deines Unternehmens, sondern auch auf persönlicher Ebene. Und drittens sind sie bedingungslos grosszügig.

Unsere Stiftung «The Human Safety Net» setzt darauf, dass Menschen anderen Menschen helfen. Wie wichtig ist das menschliche Netz für dich?

Das menschliche Netzwerk ist für mich sehr wichtig. Es ist eine kostenlose und ehrlichere Alternative zur klassischen Werbung. Und dass dieses Netzwerk aus Menschen funktioniert, beweist der Erfolg von Syrian Nights. Denn auch wenn ich keinerlei klassische Werbung betreibe, kann ich mich nicht über fehlende Kundinnen und Kunden beklagen. Ich profitiere zudem vom Netzwerk, das ich dank Capacity aufbauen konnte. So darf ich auch für deren Unternehmenspartnerinnen und -partner wie zum Beispiel Generali Schweiz das Catering machen.

Wie hat die Gründung von Syrian Nights dein Leben verändert?

Die Gründung von Syrian Nights hat mir geholfen, finanziell unabhängig zu werden. Ich bin nicht auf Sozialhilfe angewiesen. Und was neben dem finanziellen Aspekt sehr wichtig ist für mich persönlich: Die Gründung meines eigenen Unternehmens half mir dabei, wieder an mich selbst zu glauben.

Sind andere Personen aus deinem Umfeld an Syrian Nights beteiligt?

Bei Syrian Nights unterstützt mich meine ganze Familie. Mein Mann steht mit mir in der Küche und hilft mir bei der Zubereitung der Gerichte. Und auch meine beiden Töchter Malina, 17 Jahre, und Mila, 12 Jahre, packen überall mit an. Sei es bei der Vorbereitung des Buffets oder beim Putzen in der Küche.

Wenn du drei Wünsche frei hättest. Was würdest du dir wünschen?

Ich wünsche mir, dass ich für die Sicherheit meiner Familie sorgen kann und dass wir hier in der Schweiz eine Heimat finden. Und vielleicht geht auch irgendwann mein Traum vom eigenen, kleinen Restaurant in Erfüllung.

Rima

Rima

Teilnehmerin Entrepreneurship Programme

Rima lebt seit 2015 mit ihrer Familie in der Schweiz. Sie hat Syrian Nights gegründet, ein Catering-Unternehmen für orientalische Küche. Sie träumt davon, eines Tages Gäste in ihrem eigenen, kleinen Restaurant mit ihren Gerichten zu verzaubern.
Partnerschaft: Capacity

Unser Partner Capacity bringt Einheimische und Neuangekommene zusammen. Dabei steht der gemeinsame Kompetenzaustausch im Zentrum. Mit ihrem Entrepreneurship-Programm und dem Access-Programm fördert der Talent- und Start-up-Inkubator Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in der Schweiz.