• Eine Wohn- und Lebensgemeinschaft ist eine Form des Zusammenlebens in einem Haushalt. Die Partnerinnen und Partner in einer Lebensgemeinschaft können rechtlich betrachtet voneinander unabhängig sein.
• In der Schweiz nennt man eine eheähnliche Lebensgemeinschaft ein Konkubinat. Aber auch die Ehe oder die eingetragene Partnerschaft ist eine spezielle Form der Lebensgemeinschaft.

• In der Schweiz ist das Konkubinat eine informelle Lebensgemeinschaft von unverheirateten Partnerinnen und Partnern. 
• Eine Beziehung gilt normalerweise als Konkubinat, wenn die unverheirateten Partnerinnen und Partner zusammenleben, ein gemeinsames Leben führen, Verantwortlichkeiten teilen und sich gegenseitig unterstützen.

Vorteile des Konkubinats in der Schweiz:

• Freiheit bei finanziellen Vereinbarungen: individuelle finanzielle Vereinbarungen, keine gesetzlichen Regelungen
• Keine Scheidung notwendig: keine rechtlichen und finanziellen Komplikationen bei Trennung

Konkubinat vs. Ehe:

• Ehe und Konkubinat haben Vorteile und Nachteile. Der Unterschied liegt in den damit verbundenen Rechten und Pflichten.
• In der Schweiz ist die Ehe eine rechtlich geregelte Verbindung zwischen zwei Personen. Sie ist durch ein formelles Verfahren und staatliche Anerkennung gekennzeichnet. Die eingetragene Partnerschaft ist der Ehe rechtlich gleichgestellt. 
• Das Konkubinat beschreibt das Zusammenleben von Partnerinnen und Partnern ohne formale Eheschliessung. Es bringt in der Regel weniger Rechte und Pflichten mit sich. 
• In rechtlichen Angelegenheiten wie Erbrecht, Unterhalt und Sozialversicherungen sind Konkubinatspartnerinnen und -partner schlechter abgesichert als Ehepartnerinnen und -partner.

Checkliste für das Konkubinat:

• Finanzen und Eigentumsfragen: Einkommen, Ausgaben, Schulden, Eigentum, Aufteilung bei Trennung
• Unterhalt und Alimente: Kosten, Betreuung, Alimente bei Trennung
• Vorsorgeauftrag: Berechtigung zu Entscheidungen im Fall von Urteilsunfähigkeit, medizinische und finanzielle Entscheidungen
• Altersvorsorge und Lebensversicherung: Regelungen in der Altersvorsorge, Begünstigung in der Lebensversicherung, kein automatischer Anspruch auf eine Witwen- oder Waisenrente im Konkubinat 
• Erbrecht: Testament, kein automatisches Erbrecht im Konkubinat wie in der Ehe

Rechtliche Bedeutung der Ehe:

• Finanzielle und rechtliche Verbindungen: In der Ehe sind beide Personen für den gemeinsamen Familienunterhalt verantwortlich. 
• Obsorge und elterliche Verantwortung: Bei verheirateten Eltern sind beide Elternteile für die Erziehung des Kindes verantwortlich.
• Güterstand: In der Ehe gilt zunächst der Güterstand der Gütertrennung. Das bedeutet, dass das Vermögen und die Schulden der Eheleute getrennt bleiben. 
• Erbrecht: In der Ehe haben die beiden Personen automatisch Erbrecht aneinander. Das bedeutet, dass im Fall des Todes einer Person die überlebende Person gesetzliche Erbin oder gesetzlicher Erbe ist.
• Sozialversicherungen: In der Schweiz profitieren Ehepartnerinnen und -partner von bestimmten Sozialversicherungen wie der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) oder der Invalidenversicherung (IV).
• Auflösung der Ehe: Die Ehe kann durch Scheidung oder Tod einer Person aufgelöst werden. 

Checkliste für Versicherungen in der Ehe:

• Krankenversicherung: Krankenkassenpflicht für Grundversicherung, Zusatzversicherung für alternative Behandlungsmethoden oder Privatkliniken
• Haftpflichtversicherung: Schäden an Dritten
• Hausratversicherung: Schäden an persönlichem Besitz, z. B. durch Diebstahl, Feuer oder Wasser
• Lebensversicherung: finanzielle Unterstützung für die überlebende Person oder die Familie im Todesfall einer Partnerin oder eines Partners
• Erwerbsunfähigkeitsversicherung: finanzielle Unterstützung im Fall einer Erwerbsunfähigkeit oder einer Invalidität aufgrund von Krankheit oder Unfall
• Rechtsschutzversicherung: rechtliche Streitigkeiten, Kosten für Anwältinnen und Anwälte sowie Gerichtsverfahren
• Altersvorsorge: Säule 3a und Säule 3b, Sparen für die Zeit nach der Pensionierung
• Unfallversicherung: finanzielle Unterstützung, falls einer der Eheleute aufgrund eines Unfalls arbeitsunfähig wird

Vorteile der Ehe in der Schweiz:

• Erbschaftsrecht: Ehepartnerin oder -partner automatisch als gesetzliche Erbin oder gesetzlicher Erbe anerkannt
• Sozialversicherungen und Rentenansprüche: Anspruch auf Sozialversicherungen und Renten 
• Steuerliche Vorteile: steuerliche Vorteile in einigen Kantonen
• Rechtliche Verbindlichkeit: gewisse Rechte und Pflichten, bessere Absicherung bei Trennung oder Scheidung
• Gegenseitige Unterstützungspflicht: gesetzliche Pflicht zur gegenseitigen Unterstützung und Fürsorge
• Besuchsrecht in medizinischen Angelegenheiten: Informationen und Entscheidungen bei medizinischen Notfällen oder Krankenhausaufenthalten der Partnerin oder des Partners
• Absicherung bei der Kindererziehung: gemeinsame elterliche Verantwortung und Rechte in Bezug auf Kinder

Checkliste für die Ehe:

• Ehevertrag: Regeln Sie nach Bedarf die finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten mit einem Ehevertrag, z. B. Vermögensaufteilung, Erbrecht sowie Unterhalt im Fall einer Trennung oder Scheidung.
• Finanzen und Besitz: Besprechen Sie Ihre finanziellen Angelegenheiten. Klären Sie, wie Einkommen, Ausgaben, Sparziele, Schulden und gemeinsame Konten verwaltet werden sollen und wie Sie gemeinsamen Besitz wie Immobilien, Vermögenswerte und Konten verwalten möchten. 
• Berufliche Pläne: Teilen Sie Ihre beruflichen Ziele und Pläne miteinander, um sicherzustellen, dass diese in Einklang mit Ihren gemeinsamen Zielen stehen. Besonders wichtig ist das, wenn Sie Kinder haben oder planen.
• Kindererziehung und Unterhalt: Falls Sie Kinder planen, sollten Sie Ihre Ansichten zu Erziehung und Finanzen besprechen. Denken Sie über Fragen zum Unterhalt nach, besonders für den Fall einer Trennung oder Scheidung. Wie würden Sie Unterhaltszahlungen regeln?
• Versicherungen: Überprüfen Sie gemeinsam Ihre bestehenden Versicherungen. Stellen Sie sicher, dass beide Eheleute angemessen abgesichert sind. Denken Sie an Krankenversicherungen, Lebensversicherungen und andere Versicherungen.
• Medizinische Angelegenheiten: Sprechen Sie über medizinische Behandlungen im Notfall und legen Sie fest, wie medizinische Informationen verfügbar sein sollen.
• Erbschaftsplanung: Regeln Sie das Erbe früh und legen Sie fest, was mit dem Vermögen im Todesfall einer Person passiert.