Cyber
Internetbetrug: Es kann jede Person treffen.
Was Sie über die Gefahren von Internet- und E-Mail-Betrug wissen müssen.
Zu grosses Vertrauen ins Internet und in E-Mails kann schlimme Folgen haben. Wir zeigen auf, welche Gefahren durch Internetbetrug drohen und wie sich Käufer und Händler wirksam vor Betrugsversuchen schützen.
Die betrügerischen Machenschaften im Internet sind vielfältig. Das reicht vom Kreditkartenmissbrauch über das sogenannte Phishing, bei dem persönliche Informationen und Zugangsberechtigungen ausspioniert werden, bis zur Erpressung. Dabei legen Täterinnen und Täter den Rechner mittels Schadsoftware lahm und wollen Geld dafür, dass sie ihn wieder entschlüsseln.
Allerdings – und zwar seitens der Verkäufer. Es kommt zum Beispiel immer wieder vor, dass Kundinnen und Kunden über Plattformen wie ricardo.ch oder tutti.ch Waren bestellen und bezahlen, die ihnen nie geliefert werden. Oder es werden Ferienhäuser online inseriert, die gar nicht existieren. Die Kundin leistet eine Anzahlung – und das Geld ist weg.
Auch Kunden verhalten sich kriminell. Die häufigste Betrugsmasche im Online-Warengeschäft: Jemand bestellt etwas, hat aber nicht vor zu bezahlen. Oft kaufen solche Personen auch unter falschem Namen ein.
Verkäufer sollten die Zahlung per Kreditkarte und PayPal anbieten. Beides ist ziemlich sicher. Vorsicht ist geboten, wenn Kundinnen und Kunden eine Lieferadresse in der Schweiz nennen, die IP-Adresse aber aus einem anderen Land stammt oder verschleiert bzw. gefälscht ist. Ausserdem sollten Händler bei abweichenden Liefer- und Rechnungsanschriften misstrauisch sein, und auch wenn der Wert des Warenkorbs aussergewöhnlich hoch ist. Ich kann Online-Shops nur empfehlen, sich von Dienstleistenden eingehend beraten zu lassen, die auf Betrugsprävention spezialisiert sind.
Wer einkauft, sollte nicht jedem Online-Shop vertrauen. Googeln Sie nach Erfahrungsberichten und schauen Sie, wo das Unternehmen seinen Sitz hat. In der Schweiz sind Firmen verpflichtet, ihre Anschrift inklusive Kanton auf der Website zu nennen. Wenn Sie bei schweizerischen Unternehmen kaufen, ist es einfacher, rechtliche Ansprüche durchzusetzen. Nicht vertrauenserweckend sind exotische Firmensitze. Werden Sie zudem stutzig, wenn sich grafische und sprachliche Fehler auf der Website sowie allzu niedrige Preise häufen. Zudem sollten Sie in keinem Shop einkaufen, der nur Vorauszahlung anbietet.
In Partnerbörsen kursieren erfundene Online-Identitäten und natürlich gibt es immer wieder falsche Lotto-Gewinn-Benachrichtigungen. Von dem vermeintlichen Gewinner verlangen die Betrüger erst einmal Geld, um angebliche Administrativkosten zu decken.
Ja, es gibt ebenso viele Angriffsziele wie Motive. Deshalb kann es die Grossbank ebenso treffen wie die Privatperson.
Durch Wachsamkeit und ein gewisses Misstrauen lassen sich viele schlechte Erfahrungen vermeiden. Prüfen Sie sorgfältig, wem Sie welche Informationen über sich anvertrauen, und machen Sie sich bewusst, dass jede Information, die Sie weitergeben, missbraucht werden kann. Welche Auskünfte über sich würden Sie draussen an Ihre Wohnungstür hängen? Mehr als das sollten Sie auch in der virtuellen Welt nicht preisgeben. Schützen Sie insbesondere Login-Codes für E-Mail und E-Banking, Kreditkarteninformationen und Anmeldedaten für Web Accounts.
Im Idealfall verschlüsseln Sie die Daten auf Ihren mobilen Geräten und wählen für jeden Account ein eigenes starkes Passwort, das Sie regelmässig erneuern. Ein sicheres Passwort ist mindestens acht Zeichen lang und besteht aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Ich empfehle zudem eine Software, die alle Ihre Login-Codes verschlüsselt speichert und nur nach Eingabe eines Passwortes von hoher Qualität zugänglich macht.
Sie helfen und bieten Schutz vor Schadsoftware, die schon längere Zeit im Netz unterwegs ist. Einen hundertprozentigen Schutz bieten sie aber nicht, denn die Viren nehmen immer neue Formen an und aktuelle Angriffe lassen sich nur sehr schwer erkennen.
Auch hier gilt: Wachsamkeit unterstützt die Arbeit des Virenscanners. Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet finden oder in E-Mails lesen. Zum Beispiel fordern seriöse Firmen niemals vertrauliche Informationen per E-Mail an! Seien Sie vorsichtig beim Öffnen von E-Mail-Anhängen, selbst wenn Ihnen der Absender auf den ersten Blick bekannt vorkommt, und lassen Sie keine automatischen Ausführungen von Makros in Word, Excel und Access zu.
Surfen Sie wenn möglich nur auf vertrauenswürdigen Seiten. Am besten haben Sie einen Computer nur fürs Surfen – das ist dann nicht der gleiche, den Sie fürs Büro oder für Ihre Bankgeschäfte nutzen.
So ist es leider und so wird es in der nächsten Zeit wohl auch bleiben. Jedes System ist irgendwie hackbar. Und sobald eine Betrugspraktik entlarvt wird, gibt es schon wieder einen neuen Trick. Man geht davon aus, dass sich die digitale Welt exponentiell entwickeln wird. Wir haben es immer häufiger mit dem sogenannten «Internet der Dinge» zu tun: Nicht mehr nur Menschen nutzen das Internet, sondern auch Haushaltgeräte, Schalter, Sensoren, Kameras und Autos sind mit dem Web verbunden. Dies eröffnet Betrügern ein weiteres Betätigungsfeld.
Generali bietet einige Produkte mit Cyber-Deckungen an, die vom Ausgleich des Vermögensschadens bis zu IT-Assistance-Leistungen reichen. Auch Mobbing im Internet, Kreditkartenmissbrauch und Betrug beim Online-Shopping sind versichert. Hier besteht der Schutz unter anderem in Rechtsdienstleistungen, die Fortuna erbringt. Fortuna selbst bietet auch eigenständige Versicherungslösungen für Privatpersonen und Unternehmen an, die Cyber-Bausteine enthalten.
Cyber-Versicherungsprodukte sind sehr gefragt, vor allem bei Unternehmen, jungen Erwachsenen und Eltern von Kindern und Jugendlichen, die sich oft im Internet und in der Social-Media-Welt aufhalten.