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Stimmen zum Weltflüchtlingstag.

Fünf Geflüchtete erzählen.

Jedes Jahr am 20. Juni feiert die Welt die Stärke und den Mut von Menschen, die gezwungen waren, aus ihrem Heimatland zu fliehen. Fünf Geflüchtete erzählen im Interview mit unserem Partner Capacity, wie sie in der Schweiz persönlich und beruflich Fuss fassen.

Wie ist es für euch, in der Schweiz eine Stelle zu suchen?

Azam: Es ist nicht so einfach. Ich suche seit Oktober letzten Jahres nach einem Job, aber bisher hatte ich kein Glück. Ich habe keine Berufserfahrung in der Schweiz, ausser der Arbeit in Restaurants. Deshalb habe ich mich oft für eine Praktikumsstelle beworben. Aber ich bin nicht mehr in meinen 20ern, was es schwieriger macht, einen Praktikumsplatz oder Einstiegsjob zu finden.

Tetiana: Ich habe in meinem Heimatland seit über 20 Jahren keine Stelle mehr gesucht, so dass die Anpassung an den Schweizer Arbeitsmarkt wie eine Navigation im Dunkeln war. Das Access Fast Track-Programm war wie das Einschalten des Lichts – es bot mir eine klare Anleitung zu den «Spielregeln» für die Arbeitssuche in der Schweiz.

Was ist anders auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Vergleich zu den Arbeitsmärkten, die ihr kennt?

Azam: Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt wird mehr Wert auf Erfahrungen als auf akademische Abschlüsse gelegt. In meinem Land ist es dagegen genau umgekehrt. Ausserdem sind in der Schweiz Referenzen entscheidend, was in meinem Land nicht der Fall ist.

Denys: Die Leute suchen hier nach Beziehungen, nicht einfach nach Arbeitskräften. Und sie bleiben jahrzehntelang in einem Unternehmen. Ich habe herausgefunden, dass die meisten Stellen sehr spezifisch sind. Die Unternehmen suchen nach einer bestimmten Person mit viel Erfahrung im entsprechenden Bereich.

Welche wichtigen Erkenntnisse über den Schweizer Arbeitsmarkt habt ihr während den Capacity-Workshops gewonnen?

Alyona: Durch die Workshops von Capacity habe ich erkannt, wie wichtig auf dem Schweizer Arbeitsmarkt Networking ist, da viele offene Stellen gar nicht erst veröffentlicht werden.

Denys: Wahrscheinlich ist es die Bescheidenheit der Schweizer*innen. Das wurde mir gesagt, und ich denke, dies ist tatsächlich so.

Ella: Eine der wichtigsten Erkenntnisse war die Bedeutung von Sprachkenntnissen. In der Schweiz verbessert das Beherrschen einer Landessprache die Berufsaussichten erheblich und ermöglicht eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt.

Welche übertragbaren Fähigkeiten könnt ihr aus dem Programm mitnehmen?

Ella: Ich habe meine Fähigkeit verbessert, in einem multikulturellen Umfeld effektiv zu kommunizieren und gelernt, wie man berufliche Beziehungen aufbaut und pflegt. Zudem habe ich meine Fähigkeit verbessert, mich an eine neue Umgebung und Kultur anzupassen.

Alyona: Mein beruflicher Hintergrund liegt in einem Bereich, der auf dem hiesigen Markt nicht der stärkste ist. Deshalb verstehe ich jetzt besser, dass ich mich mehr auf Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und Problemlösung verlassen muss.

Welchen Einfluss hat das Access Fast Track-Programm auf dein Berufsleben – während und nach Abschluss des Programms?

Azam: Ich glaube, dass das Programm den Schweizer Arbeitsmarkt für mich verständlicher gemacht hat, was mir die Stellensuche erleichtern könnte. Und sicherlich wird es sich auch nach der Stellensuche positiv auswirken, insbesondere bei der Integration in Arbeitsplatz und -kultur.

Alyona: Während des Programms hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei meinem Traumunternehmen, was ein grosser Erfolg ist. Ich habe ein besseres Verständnis des lokalen Arbeitsmarktes und neue Kontakte. Das Programm hat mir auch geholfen, mehr Energie zu spüren und das Gefühl zu haben, bei der Arbeitssuche unterstützt zu werden. Das ist etwas, was Fachkräften mit Migrationshintergrund oft fehlt.

Welche Auswirkungen hat das Access Fast Track-Programm auf euer persönliches Leben – während und nach Abschluss des Programms?

Ella: Während des Programms spürte ich ein starkes Gemeinschaftsgefühl und Unterstützung, sowohl durch die Organisator*innen als auch die anderen Teilnehmenden. Das hat mir geholfen, ein Netzwerk von Freund*innen und beruflichen Kontakten in der Schweiz aufzubauen und war für meine Integration von unschätzbarem Wert. Nach Abschluss des Programms fühle ich mich selbstbewusster und gestärkt, um meine persönlichen und beruflichen Ziele zu verfolgen.

Tetiana: Die Teilnahme am Access Fast Track-Programm hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf mein persönliches Leben, insbesondere auf das Verständnis der Schweizer Mentalität. Durch die Interaktionen im Rahmen des Programms erhielt ich Einblicke in die Wahrnehmung von Eingewanderten und Geflüchteten in der Schweiz. Dies ermöglichte mir, mich auch durch die Augen der Schweizer*innen zu sehen.

Weltflüchtlingstag

Weltflüchtlingstag

Wirkung Programm Arbeitsmarktorientierung

Zum Weltflüchtlingstag hören wir fünf Stimmen von Teilnehmenden des Arbeitsmarktorientierungsprogramm bei Capacity: Azam aus Bangladesh, Alyona, Ella, Denys und Tetiana aus der Ukraine.
Partnerschaft: Capacity

Unser Partner Capacity bringt Einheimische und Neuangekommene zusammen. Dabei steht der gemeinsame Kompetenzaustausch im Zentrum. Mit ihrem Entrepreneurship-Programm und dem Access-Programm fördert der Talent- und Start-up-Inkubator Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in der Schweiz.