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Medienmitteilung, 13.5.2025 | 0,3 Mb |
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Grafiken, 13.5.2025 | 0,3 Mb |
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Adliswil – Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und schon ist ein Unfall passiert. Plötzlich kann man nicht mehr arbeiten. Oder eine schwere physische oder psychische Krankheit führt zum Jobverlust oder dazu, seine Arbeit aufgeben zu müssen. Solche Ereignisse treffen Menschen unvorbereitet und können zu einer dauerhaften, finanziellen Notlage führen. Denn Erwerbsunfähigkeit bedeutet, dass eine Person langfristig oder vorübergehend nicht oder nur noch eingeschränkt in der Lage ist, einer Arbeit nachzugehen. Damit entfällt ein bis dahin stabiles Einkommen, das den aktuellen Lebensstandard einer Person oder einer ganzen Familie sichert.
In einer Umfrage unter 1’016 Personen zeigt Generali auf, wie die Schweizer*innen mit diesem heiklen Thema umgehen und wie sie ihre persönliche Situation in einem solchen Fall beurteilen. Dabei stehen vor allem die Fragen im Raum: Bin ich in einem solchen Fall ausreichend abgesichert? Wird es finanziell für mich oder meine Familie reichen, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, meinen Beruf auszuüben? Und diese Fragen gelten nicht nur für Hauptverdienende.
Obwohl 92% davon ausgehen, dass sie bei einer Erwerbsunfähigkeit mit teilweise deutlich kleinerem Budget auskommen müssten, sind nur gerade 19% gegen die finanziellen Folgen einer solchen Situation versichert. Diese 19% erwarten entsprechend, dass sie ihren Lebensstandard fast uneingeschränkt halten könnten. Drei Viertel von ihnen würden aufgrund ihrer Versicherung eine monatliche Rente erhalten, die sie absichert. Zwei Drittel haben sich vor dem Abschluss durch eine Versicherungsfachperson beraten lassen.
Drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass das Risiko einer Erwerbsunfähigkeit über die für Angestellte obligatorische Invalidenversicherung abgefedert wird. 44% der Befragten verlassen sich im Falle einer Erwerbsunfähigkeit auf das obligatorische Versicherungssystem. 39% aller Befragten haben auch den Todesfall in ihrer Versicherung eingeschlossen (Risikolebensversicherung). Zu dieser Gruppe gehören vor allem angestellte Männer mit einem höheren Einkommen, die so für ihre Familie vorgesorgt haben.
17%, also jede sechste Person in der Schweiz schätzt das Risiko einer eigenen Erwerbsunfähigkeit als sehr hoch ein. Bei den Selbständigen ist es sogar jede zweite Person. Unterschiede gibt es auch bei den Altersgruppen: Jüngere im Alter 18-34 Jahren fürchten sich weniger vor Erwerbslosigkeit – nur jede zehnte Person schätzt das Risiko, einmal erwerbsunfähig zu werden, als sehr hoch ein. Hingegen ist es der Altersklasse der über 50-Jährigen mit über 24% deutlich bewusster, dass ein solcher Fall eintreten kann. Auch der Bildungsstand hat einen Einfluss: Je höher Menschen gebildet sind, z.B. Akademiker*innen, desto weniger sorgen sie sich vor Erwerbsunfähigkeit. Dies könnte daran liegen, dass sie tendenziell weniger Risiko behaftete Arbeiten verrichten, beispielsweise am Schreibtisch.
Auf die Frage, welche Ursachen ihrer Meinung nach zu einer Erwerbsunfähigkeit führen können, geben 91% körperliche und 88% psychische Krankheiten an. Ganze 93% halten sogar Invalidität durch einen Unfall am wahrscheinlichsten und 46% geben schlicht das fortschreitende Alter als Grund für Erwerbsunfähigkeit an.
Im Vergleich dazu zeichnen die realen Zahlen ein anderes Bild: Gemäss der IV-Statistik des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV liegt die Ursache für Invalidität – also einer dauerhaften Erwerbsunfähigkeit – in über der Hälfte der Fälle in psychischen Krankheiten (52%) begründet. Fast ein Drittel ist auf andere Erkrankungen (30%) zurückzuführen und 12% auf Geburtsgebrechen. Nur in 6% der Fälle ist ein Unfall die Ursache von Invalidität.
Bei einer unerwarteten Erwerbsunfähigkeit sieht die Einschätzung der Befragten nicht sonderlich optimistisch aus: Nur gerade 8% gehen davon aus, dass sie in einem solchen Fall ihren Lebensstandard halten könnten. 39% müssten sich leicht und 36% stark einschränken. 17% befürchten sogar, ein Leben unter dem Existenzminimum führen zu müssen.
Zudem kann auch ein Todesfall des Lebenspartners/der Lebenspartnerin grosse Herausforderungen auch insbesondere finanzieller Natur bringen. Stirbt die Person mit dem Haupteinkommen in einer Familie mit Kindern, stellt sich oft die Frage, ob der hinterbliebene Elternteil für den Lebensunterhalt der Familie sorgen kann. Dazu gehört zum Beispiel die Fortzahlung von Miete oder Hypotheken. Gleiches gilt, wenn die Person stirbt, die sich bis zum Eintritt des Schicksalsschlages hauptsächlich um die Kinder gekümmert hat. Auch dann muss beispielsweise zur Finanzierung der Kinderbetreuung eine neue finanzielle Lösung gefunden werden. Gemäss Generali Umfrage müssten sich 16% gemäss eigener Einschätzung bei einem Todesfall der/s Lebenspartner*in stark einschränken, 46% den Gürtel etwas enger schnallen. Nur 39% gehen davon aus, dass sie genau gleich weiterleben könnten.
Zur finanziellen Unsicherheit kommen bei einer plötzlichen Erwerbsunfähigkeit auch Stress und psychische Belastungen. Für 77% wäre die lange Dauer der formalen Feststellung bzw. Anerkennung der Erwerbsunfähigkeit durch die Ämter sehr herausfordernd. 69% stellen sich die finanzielle Überbrückung der Zeit zwischen dem Ende dem Arbeitsverhältnis bis zum Bezug einer etwaigen Erwerbsunfähigkeitsentschädigung schwierig vor, fast gleich viele (67%) nennen finanzielle Einbussen durch das Sinken der monatlichen Einkünfte. Soziale und psychische Probleme durch den Verlust der Erwerbsfähigkeit sind ebenfalls für 66% ein Thema der Sorge.
21% der Befragten gaben an, sich in der Vergangenheit hilfsbereit zu zeigen, wenn nahestehende Personen aus dem privaten oder beruflichen Umfeld sich mit Erwerbsunfähigkeit konfrontiert sahen. Gemäss eigenen Aussagen unterstützen sie diese vor allem mit Gesprächen, bei Bewerbungen, beim Ausfüllen von Formularen, bei der Kinderbetreuung sowie auch finanziell.
Studienprofil
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsunternehmen Bilendi als Onlinebefragung unter 1’016 Personen durchgeführt. Die Befragung fand vom 11. bis 15. April 2025 statt.
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