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Campingferien in der Schweiz.

Campingplatz oder Wildcampen: Was zu Ihnen passt und worauf Sie achten müssen.

Der Camping-Boom in der Schweiz ist grösser als je zuvor. Wir haben mit unserem Partner, dem Verein Vanlife Explorer Schweiz, über die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Besuch auf dem Campingplatz und dem immer beliebteren Wildcamping gesprochen.

Mit dem eigenen Camper in den Urlaub zu reisen, ist eine beliebte Art der Feriengestaltung. Das Reisen mit dem Wohnmobil, dem selbst ausgebauten Bus oder einem Wohnanhänger bietet viel Abwechslung und ist für Gross und Klein ein naturnahes Abenteuer. Vor allem auch die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele diese Art des Reisens für sich entdeckt und einen Camper gemietet oder gar gekauft haben. Siehe dazu auch die Berichterstattung von SRF 10 vor 10.

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Vorteile des Campingplatzes für die Familie

Campingplätze sind beliebt, um mit der ganzen Familie einen naturnahen Urlaub zu verbringen. Das eigene Fahrzeug bietet viel Wohnkomfort und die einzelnen Campingplatzparzellen genügend Platz, um sich auszubreiten und Campingtisch und Liegestuhl für ein Sonnenbad herauszuholen. Duschen, Warmwasser und Verpflegungsmöglichkeiten im Camping-Restaurant bieten zudem weitere Annehmlichkeiten für die Familie und ergänzen den Urlaub ideal. Alles in allem ein Ort, um der Natur nahe zu sein und nicht auf die gewohnten Alltagsgüter verzichten zu müssen.

Insbesondere beim Urlaub mit den Kindern greifen Campingplatz-Fans gerne auf den örtlichen Komfort zurück. So können schmutzige Kleider gewaschen oder die Kinder-Spezialangebote des Campingplatzes gebucht werden. Die Kleinen finden zudem andere Spielkameraden, was den Urlaub auf dem Campingplatz noch lange in Erinnerung bleiben lässt. Dies bringt den Eltern im Gegensatz zum Wildcamping mehr Zeit zu zweit und macht den Campingurlaub erholsamer und entspannter für alle Familienmitglieder.


Corona-Campingverbot förderte das Wildcampen

Durch die späte Wiedereröffnung der einzelnen Campingplätze nach der Pandemie griffen die Schweizer Camping-Fans auf andere Arten des Campens zurück und widmeten sich dem sogenannten Wildcamping. Dabei nutzen Camper Parkplätze, Bergpässe oder einsame Stellplätze in der Natur, um dem Campen mit dem Fahrzeug oder dem sogenannten Vanlife nachzugehen.

Besonders beliebt ist das Wildcamping mit selbst ausgebauten und oftmals unscheinbaren Büssli. Doch auch grosse Wohnmobile wurden nach der Pandemie vermehrt beim erstmaligen  Wildcamping gesichtet.


Nachteile des Wildcampings in der Schweiz

Da viele Neulinge nun ausserhalb der Campingplätze zu übernachten wagten, entstanden in dieser Zeit auch mehr Probleme. Viele kennen die Verhaltensregeln des Wildcampings kaum und benehmen sich deshalb wie auf dem Campingplatz:

  • Aufstellen von Stühlen, Tischen und Zubehör  ausserhalb des Fahrzeuges
  • Ausfahren der Markise
  • Ausbreiten ausserhalb des Fahrzeuges: Grill, Hundedecke, Liegestuhl etc.
  • Entleeren des Abwassertanks in der Natur
  • Hinterlassen des eigenen Mülls
  • Laute Musik
  • Verrichtung des Toilettengangs in der Natur
  • Befahren von jeglichen Wiesen und naturnahen Plätzen

Dieses Verhalten ist beim Wildcampen nicht angebracht. Oftmals wird das wilde Campieren bloss geduldet und ist nicht explizit erlaubt. Viele Wildcamper vergessen das und breiten sich in der freien Natur aus – wie sie das vom Campingplatz gewohnt sind.

Dies führt allerdings zu Auseinandersetzungen und Missmut. Zudem stört dieses Verhalten Flora und Fauna und auch die Menschen in der Region.


Rücksichtsvolles Wildcampen

Damit Sie dennoch mit der ganzen Familie naturnah campen können, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Kein Wildcamping in Naturschutzzonen, Nationalpärken, Jagdgebieten und Wildruhezonen
  • Camping-Verbots-Schilder beachten
  • Bei grossem Andrang auf einem Platz weiterfahren und einen anderen Ort suchen
  • Keine Wiesen ungefragt befahren
  • Unauffälliges Verhalten ist überaus wichtig: keine Stühle, Tische oder Markisen platzieren
  • Mit Anwohnern und Passanten sprechen und fragen, ob das Wildcampen stört

 

Wir möchten das bewusste Reisen fördern und das Wildcampen – das Vanlife – möglichst lange erhalten. Neben Aufklärungsarbeit mit Themenvorträgen und Treffen leistet der Verein auch gemeinnützige Arbeit wie zum Beispiel Müllsammelaktionen.

Aufklärung sorgt für Nachhaltigkeit

Wie erwähnt sind gerade beim Wildcampen die Benimmregeln besonders wichtig. Denn Wildcampen kann durchaus respektvoll und mit grosser Rücksicht auf Natur und Umwelt betrieben werden. Damit das klappt, ist die Aufklärungsarbeit von Vereinen wie die unseres Partners Vanlife Explorer Schweiz von zentraler Bedeutung.

Vereinspräsidentin Sarah Allmayer hat uns im Gespräch durch die Agenda des Vereins geführt. So veranstaltet der Verein regelmässige Treffen, um einerseits eine Plattform für gleichgesinnte Wildcamper zu bieten und andererseits wichtige Themen vorzutragen und gemeinsam verschmutzte Plätze aufzuräumen.


Fazit

Das Verhalten beim Wildcamping und auf dem Campingplatz ist sehr unterschiedlich. Obwohl in beiden Begriffen dasselbe Wort vorkommt, ist die Ausführung sehr verschieden. So bietet der Campingplatzbesuch mehr Komfort und einen naturnahen Urlaub in Kombination mit den herkömmlichen Alltagsgütern. Wildcamping beschränkt sich hingegen auf das Wesentliche. Hier steht die Nähe zur Natur im Fokus.

Vor dem geplanten Urlaub sollten Sie sich über die individuellen Bedürfnisse im Klaren sein und entscheiden, welche Art von Campingferien zu Ihnen und der ganzen Familie passt. Doch eines haben Campingplatzferien und Wildcamping gemein: das naturnahe Campen mit den Liebsten.


Der Verein Vanlife Explorer Schweiz

Der Verein Vanlife Explorer wurde 2020 gegründet. Die gemeinsame Leidenschaft für Vanlife, Camping und das Erkunden der Natur steht für den Verein im Vordergrund. Ob Selbstausbauer, Dachzeltliebhaber oder Wohnmobilreisende: Der Verein ist vielseitig und offen für alle Abenteuerlustigen.

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